Google: Patent für unheimliche Smart Toys

Datenkraken fürs Kinderzimmer

Als mündiger Erwachsener kann jeder selbst entscheiden, inwieweit er oder sie sich auf Datenkraken wie Google, Facebook und Co. einlässt. Problematisch wird es, wenn Eltern ihre Kinder in derlei Geschichten hineinziehen. Es ist kein Wunder, dass etwa die interaktive Barbie mit Cloud-Anbindung von Daten- und Kinderschützern extrem kritisch gesehen wird. Google scheint anders zu denken: Laut einem neuen Patentantrag vom 21. Mai 2015 hegt der Konzern nämlich ganz ähnliche Pläne für interaktive Smart Toys, die gleichzeitig fleißig Daten sammeln.

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Die ersten Skizzen aus dem Patentantrag wirken eher unheimlich und zeigen einen Teddy sowie einen Hasen, deren harmlose Wirkung durch Mikrofone, Lautsprecher und sogar eine Kamera ausgehebelt wird. Die Stofftiere sollen mit Kindern via Sprachsteuerung interagieren und online an die Cloud angebunden sein. Zudem sollen die Smart Toys weitere Funktionen über das Netzwerk übernehmen können – etwa die Musikwiedergabe an einem mobilen Endgerät steuern. Klar, dass Google dabei etliche Daten auswerten möchte, denn schon im Antrag wird beschrieben, dass die Spielzeuge ihre Nutzer langfristig im Verhalten auswerten sollen – beispielsweise durch über die Kameras aufgenommene, visuelle Hinweise. Laut Antrag könnten die Spielzeuge so etwa erkennen, ob ein Kind fröhlich oder traurig ist, um bestimmte Musik laufen zu lassen. Wer hier die Augenbraue hochzieht, könnte richtig liegen – denn die weitere Nutzung der Datenmengen durch Google, ist für den Privatkunden erstmal undurchsichtig.

Natürlich ist zu beachten: Erstmal handelt es sich nur um einen Patentantrag, der auch noch gar nicht genehmigt ist. Selbst wenn Google den Zuschlag erhält, ist zudem offen, ob und wann Google auf Basis des Patents tatsächlich Produkte entwickelt / veröffentlicht.


Quelle: USPTO

André Westphal

Redakteur

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