Google plant Abo-Modell für YouTube

Abonnenten erhalten eine werbefreie Version

Google plant offenbar für seine Video-Plattform YouTube ein Abonnement-Modell: Zahlende Kunden würden dann eine werbefreie Version erhalten. Die Einnahmen, welche durch die Gebühren erwirtschaftet werden, will Google dann mit seinen Partnern teilen, welche ihre Videos monetarisieren. Entsprechend hat Google bereits eine E-Mail an Partner verschickt, durch welche die Pläne durchgesickert sind. Anlaufen soll YouTubes neues Abo-Modell noch im Verlauf des Jahres 2015. Die neuen Pläne passen zu Googles veränderter Strategie, was das Monetarisieren von Content betrifft.

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So hatte Google bereits im November 2014 für YouTube einen Musik-Dienst eingeführt, der mit exklusiven Inhalten ebenfalls Kunden zum Abonnieren lockt. Ein optionales Bezahlmodell für YouTube als Gesamtes führt diesen Weg fort. Offiziell will Google den durchgesickerten Brief übrigens nicht im Detail kommentieren, deutet aber dessen Richtigkeit an: “Wir können zwar nicht auf laufende Diskussionen Bezug nehmen, zählen aber zu unseren höchsten Prioritäten Fans mehr Möglichkeiten zu geben die Inhalte auf YouTube zu genießen. Produzenten wiederum möchten wir mehr Optionen einräumen Geld zu verdienen.” Daraus kann man sehr wohl eine indirekte Bestätigung der Pläne herauslesen.

Man vermutet zusätzlich, dass YouTube zahlenden Kunden dann auch zeitlich beschränkten Offline-Zugriff auf die Videos gewähren wird. Derartige Angebote macht YouTube bereits in Ländern, in denen Breitbandverbindungen nicht überall zur Verfügung stehen. Ein Analyst der Firma BTIG, Rich Greenfield, hält Googles Pläne für richtig: “Wir steuern mehr und mehr auf eine Zeit zu, in der Kunden gelernt haben Werbung aus dem Weg zu gehen. Zwischen digitalen Videorekordern, Netflix und Amazon entscheiden sich immer mehr Konsumenten für den Konsum von Inhalten ganz ohne Werbung.”

Google bzw. YouTube steht immer direkter in Konkurrenz zu Streaming-Angeboten wie Amazon Prime oder Netflix. Auch erste Content-Produzenten wie Defy Media begrüßen daher den neuen Schritt der Videoplattform.

Quelle: Bloomberg

André Westphal

Redakteur

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