Augenärzte geben 3D-Entwarnung

Medien sollen Gesundheitsrisiken stark übertreiben

Viele Anwender stehen stereoskopischem 3D über Polarisations- und Shutter-Techniken skeptisch gegenüber und fürchten Augenschäden. Nintendo warnt sogar, dass Kinder unter sechs Jahren das kommende 3D-Handheld 3DS nicht nutzen sollten. Einige Kinder-Augenärzte halten diese Warnungen für übertrieben und beziehen für die 3D-Techniken Stellung: So erklärt David Hunter, Professor für Augenheilkunde an der Harvard-Universität und Chef-Augenarzt in einem Kinderkrankenaus in Boston, es gäbe keine wissenschaftlichen Belege für eine schädliche Wirkung von 3D-Darstellungen auf die Augenentwicklung.

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Laut Hunter entpräche die moderne 3D-Darstellung größtenteils ohnehin der Art und Weise wie menschliche Augen ein 3D-Bild erstellen.

Auch Lawrence Tychsen, Professor für Augen- und Kinderheilkunde an der Washington-Universität in St. Louis, widerspricht der Auffassung 3D-Darstellungen könnten Kinderaugen schädigen. Er selbst führte Experimente mit Baby-Rhesusaffen durch, die drei Monate lang ununterbrochen 3D-Brillen trugen und vor einem 3D-Bildschirm saßen. Er konnte nach seinem Experiment keinerlei Schädigung der Augenentwicklung feststellen.

Nintendo bleibt dennoch bei seiner Gesundheitswarnung. Tatsächlich könnte diese eventuell mehr der rechtlichen Absicherung dienen: Wissenschaftlich belegt ist nämlich, dass längerer 3D-Genuss zu Schwindel und Übelkeit führen kann und die Augen ermüdet. So schlussfolgert Dr. Granet von der amerikanischen Akademi für Kinderheilkunde, dass 3D zwar vielleicht die Augenentwicklung nicht direkt schädige, aber bei Kindern unter zwei Jahren die Konzentrationsfähigkeit langfristig schädigen kännte, da das Gehirn durch den Informationsfluss überlastet werde.

Quelle: Eigene

André Westphal

Redakteur

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