Nuklearbeschleuniger für VGA?

Stromfresser Deluxe: Die Zukunft der Gaming-PCs

Manche Trends passen nicht zusammen: Die Strompreise steigen und sparsame Notebooks erfreuen sich wachsender Beliebtheit. ATI und Nvidia wollen trotzdem mehr: Mit jeder neuen Grafikkarten-Generation wächst nicht nur die Leistung, sondern auch der Verbrauch. Power-Gaming Systeme mit vier Grafikkarten ziehen heute bis zu 1200 Watt. Ist kein Ende in Sicht?

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George Yang, Mitarbeiter bei Ibuypower, Spezialanbieter für Gaming-Systeme, prophezeiht Spielern eine düstere Zukunft: Wenn es so weiter geht, benötigen Gamer bald spezielle Stromanschlüsse, weil normale Steckdosen nicht mehr ausreichen.

Kelt Reeves vom Komplettsysteme-Anbieter “Falcon Northwest” sieht ähnliche Probleme. 1200 Watt Netzteile seien heute in Rechnern mit SLI oder CrossFire keine Seltenheit mehr. Doch die Luft wird dünn: Spielraum nach oben gibt es kaum, sonst brennt jeder normale Sicherungskasten durch.

Vor ca. drei Jahren verbrauchte eine durschnittliche Nvidia Grafikkarte noch ca. 120-130 Watt. Aktuelle Brecher wie die GeForce GTX 280 schlürfen 230 Watt aus der Leitung, also beinahe das Doppelte.

Trotzdem sei die Performance per Watt um das drei- bis vierfache gestiegen, bemerkt Nvidia-Mitarbeiter Jason Paul. Drei Grafikkarten oder mehr blieben bisher zudem dem High-End Markt vorbehalten. Doch genau dort scheint mittlerweile langsam das Ende der Fahnenstange erreicht.

Wie es nun weitergeht, entscheiden vor allem die Anwender. Zwischen dem Trend zu weniger Verbrauch und High-End Grafik fällt die Entscheidung: Gaming-PC oder bescheidenes Notebook? Es bleibt spannend, wie High-End Fetischisten aber auch ATI, Nvidia und Netztteil-Hersteller die Balance zwischen Stromspar-Trend und Leistungshunger halten werden.

Quelle: CNet

André Westphal

Redakteur

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