Transmeta präsentiert Efficeon

Nachfolger des Crusoe bietet stark verbesserte Performance

Nachdem Transmetas Crusoe scheiterte und der Firma Verluste in enormer Höhe bescherte, versucht man nun mit dem Efficeon alles besser zu machen. Neben dem reinen Stromverbrauch rückte man nun auch die Performance in das Blickfeld der Entwickler.

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Der Vorgänger Crusoe nahm zwar sensationell wenig Leistung auf, war dafür aber auch unglaublich langsam. Das soll beim Efficeon nicht mehr der Fall sein. Die von Transmeta selbst erstellten Benchmarks sprechen durchaus für den Efficeon. Im Vergleich zu einem 900 MHz schnellen Pentium M ist der Efficeon 1100 MHz z.B. in SYSmark 2002 um 13% schneller. Im Business Winstone 2001 ist er allerdings um etwas mehr als 5% langsamer. Dabei nahm der Prozessor von Transmeta 7W Leistung auf, genauso viel wie der Pentium M.

Im Gegensatz zum Pentium M integrierte Transmeta einen Speichercontroller und einen AGP 4x in den Prozessor. Für Speicher und AGP ist beim Pentium M eine zusätzliche Northbridge nötig, die natürlich auch Strom verbraucht (i855PM z.B. 1,8W). Zusätzlich zur Speicher- und AGP-Schnittstelle verfügt der Efficeon noch über einen HyperTransport-Kanal. Über den kann der Prozessor z.B. mit NVIDIAs gleichzeitig vorgestelltem nForce3 Go120 gekoppelt werden.

Neben der durchschnittlichen Leistungsaufnahme unter Last ist aber vor allem die Leistungsaufnahme im Idle-Zustand von Relevanz. Denn die meiste Zeit verbringt ein System mit dem Warten auf Benutzereingaben – das dürfte im besonderen Maße für Notebooks gelten. Die Kombination aus Pentium M, Speicher und Northbridge nimmt laut Transmeta beim Warten 1,45W auf, der Efficeon mit Speicher nur 0,18W. Der Vergleich dürfte sich noch stärker zugunsten Transmetas verschieben, wenn die Stromspartechnik LongRun 2 aktiviert wird. Bei den derzeit ausgelieferten Prozessoren ist das noch nicht der Fall. Mit LongRun 2 reduziert sich die durch Leckströme verursachte Verlustleistung im Standby-Modus von 144mW auf 2mW.

In Subnotebooks und noch kleineren Geräten spielt auch der Platzverbrauch der Chips eine Rolle. Der Pentium M steht in dieser Disziplin schlecht da. Das Gespann aus Prozessor, North- und Southbridge benötigt min. 3592mm² Platz, der Efficeon mit nForce3 Go150 nur 2066mm² (925mm² bei verkleinertem Package und nForce3 Go120).

Der von TSMC im 0.13µm Prozess gefertigte Efficeon wird in drei Versionen angeboten. Der TM8600 mit 1024KB L2-Cache (119mm² Diesize – Pentium M 83mm²), der TM8300 mit 512KB und der TM8620 mit 1024KB und kleinerem Package. Ausgeliefert wird er mit vier Taktraten: 1000 (5W), 1100 (7W), 1200 (12W) und 1300 MHz (14W).
Wenn man in der zweiten Jahreshälfte 2004 mit der Fertigung zu Fujitsu wechselt und die ersten in 0.09µm gefertigten Efficeon vom Band rollen, will man die Taktraten stark steigern. Auf der Roadmap stehen auf 68mm² geschrumpfte Prozessoren mit 1000 (3W), 1400 (5W), 1600 (7W), 1800 (12W) und 2000 MHz (25W).
Zu den Unterstützern des neuen Prozessors gehören bislang Sharp, HP und Fujitsu.

Ob der Efficeon Transmeta aus den roten Zahlen ziehen kann, bleibt abzuwarten. Für das abgelaufene, dritte Quartal weißt Transmeta jedenfalls erst einmal einen Verlust von $24 Mio aus – bei einem mikrigen Umsatz von $2,7 Mio. Sollten die nächsten Quartale mit ähnlich hohen Verlusten abgeschlossen werden, dürfte Transmeta im nächsten Jahr das Geld ausgehen.

Transmeta Efficeon

Quelle: Transmeta

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